Es ist (k)ein Traum

Rahel Pontigo

Ich sehe mich – ich sehe Sie. Ich sehe jemanden, der dort oben steht. Auf Bühnen vor tausenden von Menschen. Die Stille – verdrängt durch Gesang. Bewegungen, die Bände sprechen. Geschichten, die durch die Kunst wahrer Kommunikation neu erzählt werden. Sie will etwas verändern, etwas völlig Neues in den Menschen auslösen, so wie sie es selbst schon hunderte Male erlebt hat.
Jedoch sehe ich – sieht sie auch die Angst. Angst etwas zu verlieren. Dieser jemand sieht die Gefahr, von Machtspielereien, Gewalt, Egoismus und absoluter Zerstörung. Etwas, das nun nicht mehr nur das Leben der anderen, sondern auch ihr eigenes Leben beeinflusst. Was früher weit weg schien, ist auf einmal so nah. Familien werden auseinandergerissen, viele flüchten ins Unbekannte und können nie ihr eigenes Schicksal bestimmen oder beeinflussen. Sie sind ihnen einfach unterlegen, wehrlos ausgeliefert, ihren eigenen Leuten, den Menschen, die doch stets nur das „Beste“ wollten und nun „keine Wahl“ mehr haben...
Was ist auf einmal passiert? Warum kann ich – sie nicht mehr entscheiden, wie unser Leben aussieht? Warum könnt ihr nicht mehr euer eigenes Leben leben und gestalten, so wie ihr es wollt?
Jedoch ist es nicht zu spät. Es ist nie zu spät. Ich, du, sie – wir alle können etwas verändern. Mit unserer Stimme. Unserer Kunst. Unserem Mut. Unserer Liebe.
Jeden Tag.

Rahel Pontigo (15 Jahre alt), Mitwirkende im geplanten Projekt „ERDE.LIEBE.ZUKUNFT.“