Der Klimawandel, Umweltprobleme, die Corona-Panemie, der Ukraine-Krieg haben die Welt in eine Ausnahmesituation gerückt. Begriffe wie Trauer, Sorge, Krise und auch Widerstand prägen einen neuen Alltag. Daneben haben aber auch Solidarität, Trost und Besinnung an Bedeutung gewonnen.
Das Thema „gestern. hoffen. morgen.“ soll die Betrachtungsebenen bzw. Vorstellungen von „Vergangenheit, Gegenwart. Zukunft.“ symbolisieren. Besonders die beginnenden 2020er Jahre sind im Denken und Fühlen stark von Vorherigem und Zukünftigem geprägt. Die Gegenwart ist anders geworden – im Miteinander eines drastisch reduziert gelebten und erlebten Alltags, mit ungewohnt vielen Expertisen, Meinungen, Halbwissen, Podcasts, Unsicherheiten, Entscheidungen, Zweifeln und letztlich auch großartigen medizinischen Erfolgen. Wir befinden uns in einer Spirale von Diskussionen, Hoffnungen und Aktionen zu dem, was im „Danach“ sein wird. Die Zukunft ist jedoch nicht nur durch die großen Krisen ungewisser geworden. Diese neuen Erfahrungen haben zur Entstehung eines einzigartigen Themenkonzerts geführt, welches mit der Sprache der Musik eine Botschaft zum Miteinander senden möchte.
Ausgehend von der Partita Nr. 2 in d-moll für Solo-Violine von J. S. Bach haben die Geigerin Johanna Röhrig, das Vokalquartett Quartonal und der Komponist Jonathan Heck ein eindrucksvolles Programm entwickelt, das sich diesen Themen multimedial und empathisch widmet.
„Ein Konzertabend mit der sehr außergewöhnlichen Besetzung Solovioline + TTBB Männervokalensemble soll ganz neue Höreindrücke erwecken und entstehen lassen. Dabei steht Johann Sebastian Bachs Partita in d-moll für Solo-Violine im Mittelpunkt. Klänge der Geige wechseln sich ab mit den Männerstimmen und verschmelzen in den eigens für das Ensemble entstandenen Auftragskompositionen des jungen aufstrebenden Komponisten und der für die Besetzung arrangierten Chaconne aus der Partita.“
Sönke Tams-Freier, Quartonal
„Jeder kennt, spielt und liebt die Chaconne. In gestern. hoffen. morgen. legen wir dieses großartige Werk Bachs in einen neuen Kontext, das den Hörer die Musik so intensiv und tiefgründig wie noch nie zuvor erfahren lässt.“
Johanna Röhrig, Geigerin
„Ich habe die Hoffnung, dass wir mit diesem neuen Projekt, mit dieser neuen Zusammenarbeit und mit dieser neuen Musik einen wichtigen Impuls erschaffen können, um nach so langer Zeit der Unsicherheit den Schritt vom Gestern ins Morgen zu machen.“
Mirko Ludwig, Quartonal
„Hoffnung ist für mich der Glaube an das Gute in der Menschlichkeit. Darauf vertrauen können, dass am Ende das Gute übrig bleibt. Hoffnung war für mich auch in der letzten doch sehr schwierigen Zeit der Antrieb, dass das Leben – sowohl in der Musik als auch das Leben an sich – sich wieder zum Guten wenden wird. Hoffen dürfen und Vertrauen geben in die Hoffnung.“
Jo Holzwarth, Quartonal
„Für mich steht das Programm sinnbildlich für die Phase, die nun vor uns liegen wird. Eine Zeit im Spannungsfeld zwischen Aufbruch und Hoffnung auf der einen Seite und Trauer und Schmerz auf der anderen. Es sind die beiden Seiten einer Medaille, die teilweise in krassem Widerspruch, teilweise in brutaler Nähe zueinanderstehen. Wir versuchen den Menschen Hoffnung zu geben, ohne die notwendige Trauer zu nehmen.“
Christoph Behm, Quartonal
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